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Schmitz, Anna-Raphaela

Anna-Raphaela Schmitz, M.A.

Kontakt

Postadresse
Institut für Zeitgeschichte
Leonrodstraße 46b
80636 München

Büroadresse
Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte, Leonrodstraße 52, 80636 München

Telefon: +49 (0) 89 / 5527907 - 15

Website: Center for Holocaust Studies

Weitere Informationen

ZUR PERSON

  • seit Januar 2017 Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte, München
  • 10/2013-12/2016: Wissenschaftliche Hilfskraft am Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte, München
  • 07/2014: EHRI Summer School in Holocaust Studies am NIOD Institut in Amsterdam
  • 08/2013: Master of Arts in Holocaust Communication an Tolerance am Touro College Berlin mit der Arbeit „Der Kreisauer Kreis im Kontext nationalsozialistischer Gewaltverbrechen“
  • 09/2010: Magister Artium in Geschichte und Politikwissenschaft an der Universität Trier mit der Studie zu “Carl Clauberg – ein Mediziner in Auschwitz”

PROJEKT

Rudolf Höß – Handlungspraxis, Beziehungsstrukturen und Privatleben eines KZ Kommandanten

Im nationalsozialistischen Konzentrationslager-System war die Ausgestaltung politischer Macht eng mit Biographien der SS-Funktionselite, deren personellen Netzwerken und ihrer alltäglichen Handlungspraxis verknüpft. So war der Aktionsradius des Lagerkommandanten des größten Konzentrations- und Vernichtungslagers vor allem durch dessen institutionellen Nahbereich geprägt. Aufgrund seiner Handlungspraktiken gilt Rudolf Höß als Synonym für die präzise organisierte und fabrikmäßige Umsetzung des Massenmordes in Auschwitz-Birkenau.

In dem Promotionsvorhaben zu dem ehemaligen KZ-Kommandanten wird ein bis dato rein personalisierender Ansatz um eine Verbindung von Struktur- und Biographiegeschichte erweitert: Aus der Alltags- und Mikroperspektive von Rudolf Höß werden in der Dissertation die Planung und die Durchführung des Massenmordes untersucht. Mittels einer „praxeologischen“ Biographie des KZ-Kommandanten werden einerseits die von der NS-Führung vorgegebenen Rahmenbedingungen und anderseits die Handlungsmaximen und die sozialen Interaktionen der Täter in Auschwitz-Birkenau analysiert. Das Verhältnis zwischen Höß und Lagerpersonal beschränkte sich nicht ausschließlich auf den alltäglichen KZ-Betrieb, sondern erstreckte sich darüber hinaus auf gesellschaftliche und kulturelle Veranstaltungen nach Dienstschluss. Die Aufrechterhaltung familiärer Strukturen sowie das Zugeständnis intimer Freiräume sollten helfen, den Anschein von subjektiv erlebter „Normalität“ weitestgehend aufrecht zu erhalten.

Die geistige Heimat von Rudolf Höß war besonders durch die tiefgehende Verwurzelung in der nationalsozialistischen „Bewegung“ seit deren Anfängen bestimmt. Das Interagieren der Täter sowie die Verknüpfung der institutionellen und personellen Ebenen innerhalb und außerhalb der Lagermauern soll methodisch anhand einer Netzwerkanalyse untersucht werden. Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem KZ-Kommandanten aus unterschiedlichen Blickwinkeln diverser Personengruppen und die Einbettung in den gesellschaftlichen Kontext des nationalsozialistischen Regimes bilden den Ausgangspunkt für das Promotionsvorhaben.

FINANZIERUNG

Wissenschaftliche Mitarbeit am Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte, München; Anschubfinanzierungen durch das Wiener Wiesenthal-Institut für Holocaust-Studien, Wien (Junior Fellowship) und das Jack, Joseph And Morton Mandel Center for Advanced Holocaust Studies USHMM, Washington D.C. (Research Fellowship im Exchange of Scholars Program)

PUBLIKATIONEN

Rezension von Volker Koop, Rudolf Höß: Der Kommandant von Auschwitz (Köln 2014). In: Sehepunkte: Rezensionsjournal für die Geschichtswissenschaften, Ausgabe 15 (2015), Nr. 9. URL: http://www.sehepunkte.de/2015/09/26865.html

Quellen und Materialsammlung für die DVD „Kinder in Auschwitz“. Produziert durch das Medieninstitut der Länder (FWU).