Promotionsprogramm Promohist
print


Navigationspfad


Inhaltsbereich
Bauer, Margaretha

Dr. Margaretha Franziska Vordermayer, geb. Bauer

Promotion im Sommersemester 2016
Titel der Dissertation: "'Justice for the Enemy?' Die Verteidigung von deutschen Kriegsverbrechern vor alliierten Militärgerichten durch britische Offiziere"

Kontakt

Postadresse
Universitätsbibliothek der LMU München
Fachbibliothek Englischer Garten
Geschwister-Scholl-Platz 1
80539 München

Büroadresse
Universitätsbibliothek der LMU München, Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München
Zi. F U120

Telefon: +49 (0) 89 / 2180 - 2765

Website: Universitätsbibliothek München

Weitere Informationen

ZUR PERSON

  • seit Oktober 2016:Wissenschaftliche Bibliothekarin, Leiterin Fachbibliothek Englischer Garten, Leiterin Referat für Informationskompetenz und Fachreferentin an der Universitätsbibliothek der LMU München
  • 2013-09/2016: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Risiko- und Präventionsstrafrecht sowie Juristische Zeitgeschichte der Universität Augsburg; Wissenschaftliche Hilfskraft bei der Dokumentation Obersalzberg
  • seit 2012: Redakteurin beim Portal Militärgeschichte des Arbeitskreis Militärgeschichte e.V.
  • seit 2012: Arbeit am Dissertationsprojekt bei Prof. Dr. Andreas Wirsching an der LMU München
  • 2011: Magister Artium mit der Arbeit: „Gefallen für Frieden Recht und Freiheit? Traditionslinien der Bundeswehr im Wandel zur Einsatzarmee.“
  • 2006- 2011: Studium der Neueren und Neuesten Geschichte, Neueren Deutschen Literaturwissenschaft, Politikwissenschaft an der Universität Augsburg

PROJEKT

"Justice for the Enemy?" Die Verteidigung von deutschen Kriegsverbrechern vor alliierten Militärgerichten durch britische Offiziere.

Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fand eine Reihe von alliierten Prozessen gegen deutsche Kriegsverbrecher statt. Das Dissertationsprojekt nimmt die Verteidigung dieser Angeklagten durch britische Offiziere vor alliierten Militärgerichten in den Blick. Dabei sollen die Strategien und Zielsetzungen der “Defense“ im Kontext der besonderen Situation der Vertretung durch einen Militärangehörigen eines ehemaligen Feindstaates als ganz spezifische Form einer transnationalen Begegnung im Rahmen eines gerichtlichen Verfahrens untersucht werden. Während der Beitrag der Anklage im bundesdeutschen Demokratisierungsprozess zumeist offenkundig erscheint, macht es sich das Dissertationsvorhaben zur Aufgabe, die vergessene Rolle der Verteidiger in diesem Transformationsprozess zu analysieren. In kritischer Auseinandersetzung mit ihrem Wirken, ihrer gesellschaftlichen Repräsentation und Rezeption werden die Verteidiger als selbstständige, sowohl juristische als auch zeithistorische Akteure untersucht. Wie interpretierten diese Akteure ihre Aufgabe und wie verstanden sie ihre eigene Rolle innerhalb ihres militärischen Umfeldes? War die Verteidigung letztlich „nur ein Befehl“ an eine juristische Funktionseinheit oder sahen sich die Verteidiger verpflichtet, für ein bestimmtes demokratisches Rechtsideal einzutreten und als professionelle Juristen eine Vorbildfunktion auszuüben?

Dabei wird der Versuch unternommen, eine erstaunliche Forschungslücke im Bereich der wissenschaftlichen Untersuchung von NS-Prozessen zu schließen, indem mittels kulturgeschichtlicher und rechtshistorischer Methoden gezielt die juristischen, medialen und politisch-gesellschaftlichen Strategien der Verteidigung im Ganzen sowie der einzelnen Verteidiger analysiert werden. Insbesondere soll dabei dem Beitrag der Verteidiger als ganz eigene Form einer transnationalen Begegnung im Hinblick auf die Transformation des deutschen Rechts- und Demokratieverständnisses Rechnung getragen werden.

FINANZIERUNG

Projektmitarbeiterin beim Projekt "Politische Strafprozesse", getragen von der Universität Augsburg, finanziert durch die Stiftung Strafverteidigung und Politische Kultur: Stiftung Kurt Groenewold, Hamburg.

PUBLIKATIONEN

Kommerzieller Buchverleih in der frühen Bundesrepublik: Auswahl- und Qualitätskriterien des Titelsortiments der Leihbibliothek Siegel in Hof, Berlin 2018.

Justice for the Enemy? Britische Offiziere als Verteidiger deutscher Kriegsverbrecher 1945-1949, in: Jörg Osterloh/ Katharina Rauschenberger (Hg.): Der Holocaust. Neue Studien zu Tathergängen, Reaktionen und Aufarbeitungen. Frankfurt/ New York,NY 2017, S.141-156.

Rezension von Holger Afflerbach: Die Kunst der Niederlage. Eine Geschichte der Kapitulation, München: C.H.Beck, 2013. In: Sehepunkte 13 (2013), Nr. 9 [15.09.2013], URL: http://www.sehepunkte.de/2013/09/22837.html

Zusammen mit Prof. Dr. Arnd Koch: Art. Hans-Joachim Rehse. In: Groenewold / Ignor / Koch (Hrsg.): Lexikon der Politischen Strafprozesse, 2013, URL: http://www.lexikon-der-politischen-strafprozesse.de/glossar/rehse-hans-joachim/

Klassiker der Militärgeschichte. Rezension von Thomas Kühne/ Benjamin Ziemann (Hrsg.): Was ist Militärgeschichte?, Paderborn/München: Schöningh, 2000 (=Krieg in der Geschichte; Bd. 6). In: Portal Militärgeschichte, 2013, URL: http://www.portalmilitaergeschichte.de/bauer_klassikermilgesch