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Peters, Sebastian

Dr. des. Sebastian Peters

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Postadresse
Historisches Seminar der LMU München
Neueste und Zeitgeschichte
ProMoHist
Geschwister-Scholl-Platz 1
80539 München


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ZUR PERSON

  • Seit 2021: Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Kurator der Dokumentation Obersalzberg am Institut für Zeitgeschichte München–Berlin

  • 2017-2021 Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Dokumentation Obersalzberg am Institut für Zeitgeschichte München–Berlin

  • 2017-2021: Promotionsstudium in Neuerer und Neuester Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München mit der Dissertation „Heinrich Hoffmann (1885-1957). Hitlers Fotograf und seine Netzwerke zwischen Politik, Propaganda und Profit."

  • 2016-2017: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte München–Berlin im Projekt „Provenienzrecherche Gurlitt“ (Deutsches Zentrum Kulturgutverluste)

  • 2010-2016: Studium der Geschichte und Politikwissenschaft an der Ludwigs-Maximilians-Universität München und der Maynooth University, Irland (B.A. & M.A.)

Abgeschlossenes Promotionsprojekt

Heinrich Hoffmann, 1885-1957. Eine Profiteurs-Karriere (Arbeitstitel)

Das Dissertationsvorhaben analysiert die Karriere des Fotografen und Verlegers Heinrich Hoffmann (1885-1957). Hoffmann, NSDAP-Mitglied seit 1920 und rasch Vertrauter Hitlers, avancierte durch seinen exklusiven Zugang zur NS-Führung zum wichtigsten Fotografen der NS-Zeit und der Vertrieb seiner Aufnahmen im eigenen Verlag machte ihn zum Multimillionär. Auch ohne bedeutendes politisches Amt gelang es ihm als Mitglied von Hitlers Hofstaat Einfluss und ein beträchtliches Vermögen zu akkumulieren. Zudem hatte Hoffmann eine bedeutende Position im Kunstbetrieb der NS-Zeit inne, in dem er sowohl als Funktionär wie auch als Sammler wirkte.

Während sich bisherige Arbeiten hauptsächlich mit seinem fotografischen Werk beschäftigten, wird in dieser Studie Hoffmanns Karriere als Akteur im Nahbereich der NS-Führung und als Profiteur dieses Engagements untersucht. Dem Ansatz der Broker-Theorie folgend werden erstmals die umfangreichen Netzwerke des Fotografen, seine Funktionen innerhalb dieser und die Interaktion mit einzelnen Teilgruppen darin untersucht. Neben dem sozialen Kapital wird auch das monetäre Vermögen Hoffmanns in die Untersuchung einbezogen, um den direkten Zusammenhang zwischen Netzwerkarbeit und Vermögenszuwachs analysieren zu können. Die Untersuchung umfasst den Zeitraum bis Hoffmanns Tod 1957, da die Kontinuitäten seines Netzwerkes und dessen Unterstützung in der Nachkriegszeit, etwa bei der Wiedergewinnung seines beschlagnahmten Besitzes, Teil der Untersuchung sind. Somit ermöglicht der Ansatz Erkenntnisse weit über das biografische Desiderat hinaus und kann einen wichtigen Beitrag zu den Netzwerken der NS-Eliten, deren Bereicherungsmechanismen sowie zu deren langer Nachgeschichte leisten.

FINANZIERUNG

Cusanuswerk, Bonn

PUBLIKATIONEN

  • Searching for Looted Books at the Bavarian State Library: Karl Süßheim's Collection of Norica Manuscripts (zus. m. Stephan Kellner), in: Andrea M. Gáldy/ Ronit Sorek/ Netta Asaf/ Gal Ventura (Hrsg.): Collecting and Provenance, Newcastle upon Tyne 2021, S. 240-250.
  • Netzwerke und Handlungsspielräume. Anna Caspari, eine verfolgte Kunsthändlerin im Nationalsozialismus, in: Meike Hoffmann/ Dieter Scholz (Hrsg.): Unbewältigt? Ästhetische Moderne und Nationalsozialismus. Kunst, Kunsthandel, Ausstellungspraxis, Berlin 2020, S. 134-147. (Der Konferenzband ist unter dem Titel „Unmastered Past“ auch auf Englisch erschienen)
  • Hildebrand Gurlitts Verbindungen im Kunsthandel der Nachkriegszeit. Erkenntnisse aus der Erschließung seines Nachlasses, in: Andrea Baresel-Brand/ Nadine Bahrmann/ Gilbert Lupfer (Hrsg.): Kunstfund Gurlitt. Wege der Forschung, Berlin 2020, S. 160-169.
  • Der „Millionär von Hitlers Gnaden“ und die Kunst. Zu Entstehung und Verbleib der Sammlung Heinrich Hoffmann, in: Christopher Galler/ Jochen Meiners (Hrsg.): NS-Kunstraub lokal und europäisch. Eine Zwischenbilanz der Provenienzforschung in Celle, Celle 2018, S. 122-143.
  • Die Galerie Caspari in München, 1913-1939. Netzwerke und Handlungsspielräume einer jüdischen Kunsthändlerin im Nationalsozialismus. Masterarbeit, Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften, Ludwig-Maximilians-Universität Munich. Open Access LMU 2017. DOI: https://doi.org/10.5282/ubm/epub.41213