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Mayer, Alexander

Alexander Mayer, M.A.

Kontakt

Postadresse
Universität der Bundeswehr München
Fakultät für Sozialwissenschaften
Historisches Institut
Werner-Heisenberg-Weg 39
85579 Neubiberg

Büroadresse
Building 33, Room 1256

Telefon: +49 (0) 89 / 6004 - 2742

Website: Universität der Bundeswehr

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ZUR PERSON

  • seit November 2017 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Institut der Universität der Bundeswehr München
  • 11/2014 - 10/2017 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Seminar der LMU
  • 07/2014 Erstes Staatsexamen Lehramt Gymnasium in den Fächern Deutsch, Geschichte und Ethik/Philosophie
  • 01/2014 Magister Artium im Fach Philosophie bei Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin mit einer Arbeit über den Begründungszusammenhang von Moralphilosophie und Modernisierungstheorie bei Jürgen Habermas
  • 2008 - 2014 Studium der Geschichte, Germanistik und Philosophie an der LMU und an der Université de Perpignan

PROJEKT

Deutsche Universitäten im Wettbewerb 1980–2012 (Arbeitstitel)

„Wettbewerb“ und „Konkurrenz“ sind spätestens seit den 1990er Jahren zentrale Begriffe in der hochschulpolitischen Debatte. Seit dem Ende des Jahrzehnts nahmen Bundes- und Landesregierungen Reformen im Hochschulrecht vor, die einen verstärkten Wettbewerb zwischen den Universitäten zum Ziel hatten. Deregulierung und eine Stärkung der Hochschulleitungen sollten es den Universitäten erlauben, sich überhaupt erst als Konkurrenten zu positionieren. Konkurrenz wurde als Mittel zur Steigerung der Qualität von Forschung und Lehre gesehen, und sollte darüber hinaus auch zu einer Differenzierung im deutschen Hochschulsystem und zur Herausbildung international „wettbewerbsfähiger“ Spitzenuniversitäten führen. Als Vorbild diente dabei oft das kompetitive System der USA.

Dass Universitäten um Finanzmittel, Renommee, WissenschaftlerInnen und StudentInnen konkurrieren, ist jedoch nicht erst ein Phänomen der letzten Jahre. Im Rahmen dieser Arbeit soll die Entstehung und Veränderung von Konkurrenzsituationen und Praktiken der Konkurrenz zwischen Universitäten seit den 1980er Jahren erforscht werden. Das Projekt stützt sich auf soziologische Modelle der Konkurrenz, vor allem auf Georg Simmels „Soziologie der Konkurrenz“. Simmel begreift Konkurrenz als ein triadisches Verhältnis zwischen mindestens zwei Parteien, die um ein knappes Gut kämpfen, und einer unabhängigen Instanz (dem „Dritten“), die dieses Gut als „Prämie“ für bestimmte Leistungen verteilt. Ausgehend von diesem Modell können die Konstituierung relevanter „Dritter“ und die Mechanismen der Verknappung und Verteilung von Gütern im Hochschulbereich verfolgt werden. Darüber hinaus sind aber auch die Diskurse von Bedeutung, die die Wahrnehmung von Konkurrenzsituationen und das Konkurrenzverhalten der Universitäten prägen, sowie die Einführung von Wettbewerbsmechanismen legitimieren.

Im Fokus der Arbeit steht das Konkurrenzverhalten von Universitäten, das anhand mehrerer Fallbeispiele untersucht werden soll. Wie nehmen die entscheidenden Akteure an den Hochschulen Konkurrenzsituationen wahr und wie reagieren sie darauf? Sind sie selbst an der Entstehung von Wettbewerb beteiligt? Welche Strategien verfolgen Hochschulleitungen und welche Veränderungen an den Universitäten lassen sich als Anpassung an Wettbewerbsbedingungen erklären? Dabei werden Phänomene wie die Profilbildung in Forschung und Lehre, Marketingstrategien und die wachsende Bedeutung von Drittmitteln in den Blick genommen.

Schließlich soll auch nach den Auswirkungen des Wettbewerbs für die Situation von WissenschaftlerInnen und Studierenden an den Universitäten gefragt werden: Wer sind die Gewinner und Verlierer, wie nehmen sie den Wettbewerb wahr und wie reagieren sie?

FINANZIERUNG

Deutsche Forschungsgemeinschaft, Bonn-Bad Godesberg
Teil des Forschungsverbundes „Konkurrenzkulturen. Soziale Praxis, Wahrnehmung und Institutionalisierung von Wettbewerb in historischer Perspektive“ (Köln/München)