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Rojek, Sebastian

Dr. Sebastian Rojek

Promotion im Wintersemester 2015/16
Titel der Dissertation: "Versunkene Hoffnungen: Die Deutsche Marine im Umgang mit Erwartungen und Enttäuschungen 1871-1930"

Kontakt

Postadresse
Universität Stuttgart
Historisches Institut
Abteilung Neuere Geschichte
Keplerstr. 17
D - 70174 Stuttgart

Büroadresse
Historisches Institut, Unibereich Stadtmitte, Keplerstraße 17, 70174 Stuttgart
Etage 8B (Raum 052)

Telefon: +49 (0) 711 / 685 - 83451

Website: Universität Stuttgart

Weitere Informationen

ZUR PERSON

  • seit Frühjahr 2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Institut der Universität Stuttgart
  • 2015/2016 Abschluss des Promotionsverfahrens
  • 06/2012 - 2015 Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Leibniz Graduate School „Enttäuschung im 20. Jahrhundert. Utopieverlust – Verweigerung – Neuverhandlung“
  • 07/2011 Magister Artium mit der Arbeit „Die Kaiserliche Marine und die Debatte um den Untergang der „Großen Kurfürst“ ca. 1878-1880“
  • 2010 Vortrag über "The Construction of the 'Hochstapler' (Impostor) in German Criminology and Literature: 1880-1930", am 16.07.2010 auf dem XXIst Colloquium for Police History. International Conference 15.07.2010-17.07.2010, Universität zu Köln.
  • 10/2005 - 07/2011 Magisterstudium der Mittleren und Neueren Geschichte, Deutschen Philologie, Soziologie und Klassischen Literaturwissenschaft an der Universität zu Köln
  • 03/2007 - 07/2011 studentische Hilfskraft u. Tutor am Historischen Seminar der Universität zu Köln, sowie u. a. auch am Institut für Altertumskunde und am SFB 427 "Medien und kulturelle Kommunikation" im Teilprojekt B8: "Koloniale Repräsentation auf Bildpostkarten in Deutschland“

PROJEKT

Marinegeschichte als Enttäuschungsgeschichte: Enttäuschung - Planung - Experten und die deutsche Marine 1871-1928

Ziel der Dissertation ist es, Enttäuschung als historiographische Kategorie zu etablieren, indem die deutsche Marinegeschichte im Hinblick auf Enttäuschung, Expertenwissen und Planung über die Epochengrenzen hinweg verknüpfend analysiert wird. Der Erkenntniswert liegt darin, die enge Korrelation von Enttäuschung, Planung und Expertenwissen in der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts aufzuzeigen. Die Arbeitshypothese lautet, dass sich die deutsche Marine vor 1914 sukzessiv verwissenschaftlichte, womit zentrale Akteure wie etwa Tirpitz und seine Mitarbeiter eine wirk- und definitionsmächtige Expertenstellung erlangten. Der Untersuchungszeitraum umfasst damit die Anfänge deutscher Marinepolitik, den erwartungsvollen Aufstieg des Reichsmarineamtes um 1900, die Enttäuschungsphase des Ersten Weltkriegs und deren Verarbeitung in der Weimarer Demokratie.

In dieser Entwicklung wird nach Brüchen, Kontinuitäten und Dynamisierungskräften von Enttäuschungserfahrungen gefragt: Inwiefern trieben Enttäuschungen die Marineadministrationen vor, während und nach dem Krieg in ihren Planungen, Handlungen und institutionellen Lernprozessen an? Auf welche Weise wandelten sich in den Deutungskonflikten vor und nach 1918/19 Konstellationen, Legitimationen und die Vertrauensbasis der Flottenpolitik? Dienten Enttäuschungen als Rahmung des Verhältnisses von (Marine)Politik und Öffentlichkeit in einer zunehmend wissens- und planungsbasierten Gesellschaft? Interpretationsansätze der Studie bilden die Wissens- Emotions- und Planungsgeschichte, um die Entwicklung der Marine zur Zeit der langen Jahrhundertwende als Enttäuschungsgeschichte zu fassen.

Methodisch werden Ansätze aus der historischen Semantik, insbesondere die Argumentationsgeschichte herangezogen. Am Beispiel des maritimen Projekts des wilhelminischen Reiches soll herausgearbeitet werden, inwiefern der Faktor Enttäuschung ein Schlüsselmoment planerischen Handelns und Argumentierens im 20. Jahrhundert darstellte.

FINANZIERUNG

Leibniz Graduate School „Enttäuschung im 20. Jahrhundert“, getragen vom Institut für Zeitgeschichte und der LMU München, mit Finanzierung durch die Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL)

PUBLIKATION

Tagungsbericht XXI. Polizeihistorisches Kolloquium 15.07.-17.07.2010, Köln. In: H-Soz-u-Kult 21.09.2010 URL: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=3280