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Lehner, Anna

Dr. des. Anna Lehner

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Postadresse
Historisches Seminar der LMU München
Neuere und Neueste Geschichte
ProMoHist
Geschwister-Scholl-Platz 1
80539 München


Weitere Informationen

ZUR PERSON

  • seit 02/2023: Vorbereitungsdienst für das Lehramt an Gymnasien am Oskar-von-Miller-Gymnasium München
  • 09/2021-11/2021: Forschungsaufenthalt an der University of California Berkeley im Rahmen des LMU-UCB Research in the Humanities Programms
  • 04/2018-02/2023 Wissenschaftliche Hilfskraft im Editionsprojekt „Die Protokolle des Bayerischen Ministerrats 1919-1945“
  •  03/2016-03/2018: Studentische Hilfskraft im Archiv der TU München
  • 10/2012-12/2017: Studium der Geschichte, Germanistik, Erziehungswissenschaften, Soziologie und Politikwissenschaften an der LMU München (Abschluss: 1. Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien, Abschlussarbeit: „Der Ministerpräsident im Landtag. Heinrich Held und die parlamentarische Kultur in Bayern 1924-1933“)

PROJEKT

Den bayerischen Freistaat regieren. Regierung und politische Staatskultur in der Weimarer Republik

Im ersten Freistaat Bayern verdichteten sich zwischen 1924 und 1933 mehrere Entwicklungen, die sich in der Weimarer Republik insgesamt beobachten lassen: Es kam zu einer Phase relativer Stabilisierung, die sich hier besonders auffällig durch die personelle Kontinuität innerhalb der Landesregierung andeutete. Gleichzeitig bildeten Parteien, die sich durch grundsätzliche Ablehnung des Weimarer Parlamentarismus auszeichneten, durchgehend die Regierungskoalitionen. Nach dem Koalitionsaustritt des Bauernbundes im Juli 1930 regierte das verbleibende rechtskonservative Bündnis aus BVP und DNVP schließlich geschäftsführend weiter - ohne parlamentarische Mehrheit und mithilfe von Notverordnungen. Den scheinbaren Widerspruch aus vergleichsweise langer Regierungszeit bei gleichzeitiger Opposition der Regierenden zum Weimarer Parlamentarismus möchte ich als Beitrag zur politischen Kulturgeschichte analysieren. Im Fokus meines Dissertationsprojekts steht das Regierungshandeln der Landesregierung in Bayern. Die Regierungsversuche gingen allerdings nicht allein von der Landesregierung in München aus, sondern auch von kommunalen und zivilgesellschaftlichen Gruppen und Einzelpersonen, die um die spezifischen Verhältnisse ihrer Umwelten wussten und mit diesen hantierten, um Kontrolle über ihre Umgebungen und sich selbst zu gewinnen. Solche Bemühungen, die weit mehr umfassten als die regulären behördlichen Wege, werden hier in Anlehnung an Michel Foucaults Überlegungen zur Gouvernementalität Regierungstechniken genannt. Staatlichkeit in Bayern während der Weimarer Republik soll so als Ergebnis des widerspruchsvollen Zusammenspiels der Regierungstechniken von verschiedenen gesellschaftlichen Akteur:innen analysiert werden.

FINANZIERUNG

LMU-Abschlussstipendium

Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin
 

PUBLIKATIONEN

Ländlichen Grenzraum regieren. Schulpolitik als Regierungstechnik in der „bayerischen Ostmark“, 1924–1933. In: Braune, Andreas / Elsbach, Sebastian / Noak, Ronny (Hrsg.): Bildung und Demokratie in der Weimarer Republik. Stuttgart 2022, S. 45-61.

„Die unglaubliche Not des bayerischen Ostens“. Regierungstechniken im Bayerischen Wald, 1924-1933. In: Denken ohne Geländer. Der Blog des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung e.V., 21. Juli 2021 (url: https://haitblog.hypotheses.org/1800).