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Pearson, Sevan

Dr. des. Sevan Pearson

Promotion (Cotutelle de thèse) im Sommersemester 2016 (LMU München und Université de Lausanne)
Titel der Dissertation: "Die Nationalitätenpolitik des Bosnischen Bundes der Kommunisten in Bosnien und Herzegowina 1960-1974"

Weitere Informationen

ZUR PERSON

  • 11/2015 - 10/2016 Abgabe der Dissertation; Disputationen an der LMU München und der Universität Lausanne im Frühjahr und Herbst 2016
  • seit 2012 Projektmitarbeiter am Collegium Carolinum, München
  • seit 2009 Promotion bei Prof. Dr. Marie-Janine Calic an der Ludwig-Maximilians-Universität und bei Prof. Thomas David an der Universität Lausanne (Schweiz)
  • 2007 - 2009 Master in Osteuropastudien (Geschichte Ost- und Südosteuropas und Politikwissenschaft) an der Ludwig-Maximilians-Universität München
  • 2002 - 2007 Studium der Politikwissenschaft mit Zertifikat in Geschichte an der Universität Lausanne (Master), Auslandssemester an der Karl-Ruprechts-Universität Heidelberg

PROJEKT

Die Nationalitätenpolitik des Bosnischen Bundes der Kommunisten in Bosnien und Herzegowina 1960-1974

Am Ende des Zweiten Weltkriegs gründeten die Kommunisten die Föderative Volksrepublik Jugoslawien, die aus sechs Teilrepubliken bestand. Diese besaßen jeweils eine Titularnation, z.B. die Slowenen Slowenien. Nur Bosnien und Herzegowina stellte eine Ausnahme dar: Neben Serben und Kroaten lebten slawische Muslime. Ihr nationaler Status blieb ungeklärt, bis sie schrittweise von 1961 bis 1974 als sechstes Volk in Jugoslawien anerkannt wurden. Dieser Prozess stand im Mittelpunkt der Nationalitätenpolitik des Bundes der Kommunisten Bosnien und Herzegowinas (BdKBiH), der das Selbstbestimmungsrecht der Muslime gewähren wollte, ohne das heikle Gleichgewicht in den interethnischen Beziehungen zwischen Serben, Kroaten und Muslimen zu gefährden. Des Weiteren wurde der BdKBiH in dieser Periode mit unterschiedlichen nationalistischen Forderungen der drei Völker konfrontiert. Die komplexe Nationalitätenpolitik des BdKBiH zwischen 1960 und 1974 ist bis dato nur marginal erforscht und stellt das Vorhaben dieses Dissertationsprojekts dar. Das Quellenmaterial besteht u.a. aus Akten des BdKBiH, z.B. des Exekutivbüros oder der Kommission für interethnische Beziehungen.

FINANZIERUNG

Emmy Noether-Nachwuchsgruppe „Vielfalt ordnen: Föderalismusvorstellungen in der Habsburgermonarchie und ihren Nachfolgestaaten“, getragen vom Collegium Carolinum, München, mit Finanzierung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, Bonn-Bad Godesberg

Anschubförderung durch die Janggen-Pöhn-Stiftung, St. Gallen (bis 2012)

PUBLIKATION

Bošnjaci instead of Muslimani: a symbolic change in wartime Bosnia-Herzegovina in 1993". In: Cheneval, Francis, Ramel, Sylvie (Hg.): Renegotiating the Polity. Exploring the Paths from Peace to Shared Political Identities in Contemporary Bosnia-Herzegovina, Institut de Sociologie de l'ULB/Institut Européen de l'Université de Genève, 2010 (=Transitions, Vol. 50/2).