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Schoelch, Felix

Felix Schölch, M.A.

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Postadresse
Historisches Seminar der LMU München
Neueste und Zeitgeschichte
ProMoHist
Geschwister-Scholl-Platz 1
80539 München


Weitere Informationen

ZUR PERSON

  • seit April 2016: Mitglied im Promotionsprogramm ProMoHist der Ludwig-Maximilians-Universität München; ab 10/2016 Förderung durch das Leo Baeck Fellowship Program
  • seit Oktober 2015: Arbeiten am Promotionsprojekt an der Ludwig-Maximilians-Universität München in Neuerer und Neuester Geschichte und Mittelalterlicher Geschichte (Erstbetreuer: Prof. Dr. Michael Brenner, Zweitbetreuer: Prof. Dr. Alan E. Steinweis)
  • 07/2015 – 09/2015: Günther-Anders Stipendium, „Scopus Ulpan“ an der Hebräischen Universität Jerusalem
  • 07/2015: Magister Artium mit der Arbeit „Filmische Darstellungen des Holocaust und deren Rezeption durch Überlebende“
  • 10/2007 – 06/2015: Studium der Germanistik, Geschichte und Sozialkunde für das Lehramt an Gymnasien an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und der Ludwig-Maximilians-Universität München
  • 04/2012 – 07/2014: Magisterstudium der Neueren und Neuesten Geschichte, Mittelalterlichen Geschichte und Neueren deutschen Literaturwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München

PROJEKT

Zuhause zwischen Isar und Jordan: Leben und Werk Schalom Ben-Chorins (Arbeitstitel)

Die antisemitische Politik, die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung Deutschlands durch die Nationalsozialisten und später ganz Europas forderte nicht nur Millionen von Menschenleben. Der Shoah ging der Verlust von jüdischen Wissenschaftlern und Intellektuellen voraus, denen aufgrund der radikalisierenden judenfeindlichen Staatsführung bereits 1933 wirtschaftliche und geistige Grundlagen entzogen wurden.

Auch der Religionsphilosoph und Literat Schalom Ben-Chorin, 1913 in München als Fritz Rosenthal geboren und in einer assimilierten jüdischen Familie aufgewachsen, entschied sich 1935 dazu seine bayerische Heimat zu verlassen, um in Jerusalem eine neue zu finden. Schalom Ben-Chorin wurde Wegbereiter und Vermittler sowohl zwischen Judentum und Christentum als auch zwischen Israel und dem Deutschland der Nachkriegszeit. Er hinterließ unzählige Werke jüdischer wie auch christlicher Theologie aus jüdischer Perspektive, Romane, Erzählungen, Gedichte und eine Vielzahl an journalistischen Arbeiten.

Dem Leben und Wirken des Religionsphilosophen und Literaten Schalom Ben-Chorins soll mein Dissertationsvorhaben gelten. Einige Bereiche seines Lebens und seiner Werke waren zwar Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen, eine historisch-wissenschaftliche, umfassende sowie systematische Biographie ist bisher jedoch nicht publiziert worden. Mit meinem Dissertationsvorhaben möchte ich diese Lücke schließen.

Die historische Betrachtung Schalom Ben-Chorins soll, der modernen Biographik entsprechend, individuelle Facetten seines Lebens und seiner Werke beinhalten und diese mit den entsprechenden überindividuellen zeithistorischen Strukturen in Beziehung setzen. Einem solchen Vorhaben sind jedoch natürliche Grenzen gesetzt, da eine allumfassende Betrachtung eines Menschenlebens nicht möglich ist. Auch gilt es zu beachten, dass kein Leben einer zielgerichteten in sich logischen Kohärenz folgt, sondern gleichsam Brüche und Widersprüche aufweist. Unter Berücksichtigung dieser Prämissen sind auch für die Erarbeitung der Biographie Schalom Ben-Chorins unterschiedlichste Einflüsse, Schaffensperioden, Werke und äußere Umstände von Bedeutung. Diese geschilderten Aspekte sollen in den individuellen wie auch kollektiven Bezugsrahmen eingeordnet und gedeutet werden, um nicht nur zu erkennen wie Ben-Chorins Leben verlief, sondern viel mehr zu veranschaulichen, inwieweit sein Umfeld ihn prägte, welche Brüche und Widersprüche sein Leben und Schaffen aufzeigt, wie sich Ben-Chorin als Kulturvermittler innerhalb und außerhalb des Judentums verdient machte und welche Bedeutung seine Hinterlassenschaft für nachkommende Generationen besitzt. Mein Dissertationsprojekt soll ein Gesamtbild der Persönlichkeit Schalom Ben-Chorins, seines Lebens als Reformer und Brückenbauer zeichnen.

Als Quellengrundlage dient im Besonderen der Nachlass des Schriftstellers, der sich seit einigen Jahren im Literaturarchiv Marbach, im Stadtarchiv München sowie im Exilarchiv Frankfurt befindet. Darüber hinaus werden Zeitzeugengespräche sowie autobiographische Texte und journalistische Arbeiten Ben-Chorins als Quellen für mein Dissertationsvorhaben dienen.

FINANZIERUNG

Leo Baeck Fellowship Program der Studienstiftung des deutschen Volkes, Bonn-Bad Godesberg