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Sterzinger-Killermann, Clara

Clara Sterzinger-Killermann, M.A.

Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „Die Münchner Stadtverwaltung im Nationalsozialismus“

Kontakt

Postanschrift:
Historisches Seminar der LMU
Abteilung Neueste Geschichte und Zeitgeschichte
Geschwister-Scholl-Platz 1
80539 München

Besucheranschrift:
Historisches Seminar
Schellingstr. 12

Raum: Raum: K 522
Telefon: +49 (0) 89 / 2180 - 5577
Fax: +49 (0) 89 / 2180 - 2862

Weitere Informationen

Kurzvita

  • Seit 02/2020: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität München
  • 04/2019 – 06/2020: Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Münchner Stadtmuseum, Sammlung Stadtkultur, Migrationsforschung
  • 04/2018 – 03/2019: Wissenschaftliche Volontärin, Münchner Stadtmuseum, Sammlung Stadtkultur, Migrationsforschung
  • 10/2014 – 01/2018: Masterstudium „Curatorial Studies. Theorie – Geschichte – Kritik“ (Fachdisziplinäre Ausrichtung: Geschichte) an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und Staatlichen Hochschule für Bildende Künste – Städelschule Frankfurt am Main
  • Masterarbeit: Das Wollheim-Memorial auf dem Campus der Goethe-Universität; Examenspreis des Stiftungsfonds Kopper des Historischen Seminars der Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • 10/2010 – 09/2014: Bachelorstudium der Geschichte, Kunstgeschichte und Humanities (Philosophie, Theologie, Soziologie) an der Technischen Universität Dresden
  • Bachelorarbeit: Hofjuden in Dresden in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts
  • 09/2009 – 08/2010: Freiwilliges Soziales Jahr im Jüdisch Historischen Museum Amsterdam

Publikationen

Aufsätze

  • Vom Döner zum Kebap – Der Stand der türkischen Küche in München. In: Vivienne Marquart, Clara Sterzinger-Killermann (Hg.): Zwei Kugeln süß-sauer mit scharf! Münchens migrantisch geprägte Gastronomie. München 2020, S. 62-72.
  • Die Entstehungs- und Konfliktgeschichte des Norbert Wollheim Memorials. Zur erinnerungspolitischen Debatte um den Campus der Goethe-Universität Frankfurt am Main. In: Einsicht 2019. Bulletin des Fritz Bauer Instituts, S. 100–107, https://www.fritz-bauer-institut.de/fileadmin/editorial/publikationen/einsicht/Einsicht-2019.pdf.
  • Das Leben der Dresdner Hofjuden im Spiegel der Quellen. Handlungsoptionen und -zwänge der jüdischen Minderheit in der Mitte des 18. Jahrhunderts. In: Medaon – Magazin für jüdisches Leben in Forschung und Bildung, 10 (2016), S. 1–17, http://www.medaon.de/pdf/medaon_19_Sterzinger.pdf.

Herausgeberschaft

  • (mit Vivienne Marquart): Zwei Kugeln süß-sauer mit scharf! Münchens migrantisch geprägte Gastronomie. München 2020.

Forschung (Dissertation)

Schule und städtische Kultureinrichtungen im nationalsozialistischen München

Die jüngste historische Forschung hat die Stadt als einen elementaren Herrschaftsraum der nationalsozialistischen Diktatur herausgearbeitet: Auf kommunaler Ebene fand der direkte Kontakt zwischen dem Regime und der Bevölkerung statt; hier wurde die konkrete Politik ausgehandelt und umgesetzt. Das Dissertationsprojekt untersucht die Handlungsspielräume der Münchner Stadtverwaltung in Bezug auf die städtische Kultur- und Bildungspolitik in den Jahren 1933 bis 1945 im Spannungsfeld staatlicher Aktivitäten und ihre Rolle bei der Formung der sog. „Volksgemeinschaft“.

Sichtbar gemacht wird dies durch drei verschiedene Schwerpunkte: Zunächst werden die allgemeinbildenden Schulen, die den Kern des Bildungswesens für Kinder und Jugendliche darstellten, behandelt. Hier nimmt die Arbeit insbesondere die Kontinuitäten und Brüche in den Blick und fragt nach den Zielen und Praktiken der Schulpolitik. Untersucht wird das alltägliche Schulleben: die Einflussnahme auf den Lehrplan und den Lehrkörper, die Funktion der Schule als außerfamiliärer Erziehungsort oder der Stellenwert von nationalsozialistischen Ritualen. Ebenso geht es um die Ausschluss- und Verfolgungspraktiken in städtischen Schulen von z.B. resistenten Gruppen, jüdischen Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften sowie um den Umgang mit nichtstaatlichen, v.a. kirchlichen Trägern.
Das zweite Themenfeld deckt den Bereich der bildungsnahen städtischen Kultureinrichtungen ab, die sich neben Kindern und Jugendlichen auch verstärkt an Erwachsene richteten und somit eine Ausweitung des Bildungswesens darstellen. Hier werden vor allem die bisher weitgehend unerforschten Bestände des Stadtarchivs München zur Stadtbibliothek und der Münchner Volkshochschule, die der Reichspropagandaleitung der NSDAP unterstellt war, in den Blick genommen. Neben der Veränderung des Bildungskanons und dem Herausarbeiten von Zielgruppen spielt hier ebenso die Leitung der beiden städtischen Einrichtungen eine Rolle.
Der dritte Bereich wird durch die Parallelität und Zusammenarbeit zwischen städtischem Kultur- und Schulamt sowie kulturvermittelnden NS-Organisationen wie „Kraft durch Freude“, „NS-Kulturgemeinde“ und „Nationalsozialistische Volksbildungsstätte“ geprägt. Sie verfolgten gemeinsam das Ziel, eine ganzheitliche nationalsozialistische Volkskultur zu schaffen.

Damit untersucht die Arbeit zum einen, wie das Regime und die Münchner Stadtverwaltung im Nationalsozialismus immer stärker auf den bis dato weitgehend privaten Raum der Freizeitgestaltung in Form von kulturellen Aktivitäten und Partizipation zugriffen. Zum anderen wird herausgearbeitet, wie das schulische Bildungswesen den Bedürfnissen des Regimes und den veränderten Bedingungen z.B. durch den Zweiten Weltkrieg angepasst wurde.

Finanzierung

Landeshauptstadt München
Teilstudie des Verbundprojektes „Die Münchner Stadtverwaltung im Nationalsozialismus"